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10.08.2022

Erster CO2-Transport in Island angekommen

Erster CO2-Transport in Island angekommen

Der erste Container mit 20 t CO2 aus der Schweiz ist nun in Island angekommen. In Island werden insgesamt 1'000 t mittels eines neuen Injektionsverfahrens in ein geologisches Reservoir eingelagert mit dem Ziel negative Emissionen zu erzeugen. DemoUpCARMA strebt an, alle Aspekte zu ermitteln sowie zu untersuchen, was entscheidend für die Machbarkeit und Skalierbarkeit beim Aufbau einer solchen CO2-Transportkette sind.

Die ersten 20 der insgesamt 1000 t haben nun Island erreicht, wo sie dann im Untergrund eingelagert werden. Insgesamt werden fünfzig Transporte getätigt. Das CO2 stammt von der Biogasanlage der ARA Bern. Es handelt sich somit um biogenes CO2, entstanden beim Zerfall organischer Materialien, die zuvor CO2 aus der Atmosphäre aufgenommen hatten. Wird dieses CO2 dauerhaft aus der Atmosphäre entfernt, gilt dies als Negativemission. DemoUpCARMA ist ein Pilotprojekt und untersucht unter anderem die Machbarkeit einer solchen CO2-Transportkette auf umfassende Weise. DemoUpCARMA soll aufzeigen, was es braucht, um CO2 einzulagern oder gar negative Emissionen zu erzeugen und damit klimapolitische Entscheide zu unterstützen.

CO2-Transport und Lagerung unter der wissenschaftlichen Lupe

Mit dem ersten geglückten Transport ist für das Projekt, welches bis Ende 2024 läuft, ein wichtiger erster Meilenstein erreicht: «Viele fragen sich, ob sich so ein Transport überhaupt lohnt, also, ob dieser wirtschaftlich sinnvoll ist und nicht etwa eine negative Umweltbilanz aufweist. Unser Projekt ist wichtig, um so eine Transportkette in einem «Reallabor» zu untersuchen und Antworten auf genau diese Fragen mit wissenschaftlichen Methoden zu liefern.» sagt Viola Becattini, Projektmanagerin von DemoUpCARMA.

Die Transportkette setzt sich aus insgesamt fünf Etappen zusammen: Nach der Befüllung des Containers mit dem CO2 aus der ARA Bern wird dieser zum Cargobahnhof nach Weil am Rhein gefahren. Dort wechselt der Container auf die Schiene und fährt mit dem Güterzug zum Hafen Rotterdam (Niederlanden). Die längste Etappe legt dieser auf dem Schiff von Rotterdam nach Reykjavik (Island) zurück. Vom Hafen in Reykjavik wird es per Lkw zur Anlage in Helguvík transportiert, wo das CO2 von der isländischen Firma Carbfix zur Mineralisierung und dauerhaften Speicherung in eine Basaltgesteinsformation injiziert werden soll. Carbfix wendet diese Technik bereits seit etwa zehn Jahren an.

Überwachung der geologischen Lagerstätte

Neben dem Transport und den damit verbundenen Anforderungen, untersucht DemoUpCARMA und insbesondere sein Partnerprojekt DemoUpStorage auch die Lagerung des Schweizer CO2 im isländischen Untergrund. Dort unterstützt der Schweizerische Erdbebendienst an der ETH Zürich das isländische Unternehmen Carbfix bei der Überwachung der geologischen Lagerstätte über einen Zeitraum von zwei Jahren. Es soll genau untersucht werden, wie der Untergrund auf die Injektion des CO2 reagiert und wie dieses im dortigen Basaltgestein mineralisiert.

Somit untersuchen DemoUpCARMA und sein Partnerprojekt DemoUpStorage den gesamten Weg von der CO2-Abscheidung bis zur Speicherung, um für die Umsetzung solcher CO2-Managementlösungen die nötigen Rahmenbedingungen aufzuzeigen.

Tags: Aktuelles

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